Was hat ein Krankenpfleger mit einem Kriminalkommissar, was hat die Pflegedebatte mit einem Bankräuber zu tun?
In who cares teilt Michael Jenitschonok seine Erfahrungen aus dem Pflegealltag und erzählt von den Möglichkeiten und Unmöglichkeiten, den Fallstricken und losen Enden einer Beziehung mit einem an A.L.S. Erkrankten.
Während sich der Berufsstand zwischen ethischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ansprüchen behaupten muss, sucht Jenitschonok nach dem Verbindenden in der privaten Ebene der Pflegebeziehung und füllt damit eine Leerstelle, die der Tod des Patienten bei ihm hinterlassen hat – und zeigt etwas, worüber die (nicht-pflegende) Öffentlichkeit kaum etwas weiß.
Mit schonungsloser Ehrlichkeit offenbart der Performer, der tatsächlich auch als Beatmungspfleger arbeitet, auf der Bühne Fantasien, Wünsche, Unausgesprochenes und Vergangenes aus den Früh-, Spät- und Nachtschichten bei einem schwerkranken Kriminalkommissar.
Die Aufführung voller Musik, Authentizität, Humor und Tragik ist dem einen ein politisches Manifest, der anderen ein Beziehungsratgeber, eine Heiligsprechung oder eine Übersprungshandlung – das bleibt den Betrachtenden überlassen.
Im Rahmen des Performing Arts Festivals ist who cares erneut zu sehen.
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Performance/Musik: Michael Jenitschonok
Regie: Hans Morgeneyer
Dramaturgie: Wiebke Hensle
Kostüm/Bühne: Johanna Walesch
Licht: Hans Balzer
Idee: Michael Jenitschonok, Hans Morgeneyer
Fotografie: Holger Kupfer
Premiere:
24.11.2022, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen im Rahmen des Performing Arts Festivals:
1.6.2023, 20 Uhr
2.6.2023, 22 Uhr
3.6.2023, 16 Uhr
Brotfabrik Berlin-Weißensee
Caligariplatz 1
Tickets hier oder über die Seite des PAF
Gefördert durch den Bezirk Pankow und die VG Wort (Neustart Kultur)
In Zusammenarbeit mit BRAND